Sonntag, 1. März 2015

Im Sommer von Berlin nach Nizza über Burgund

1955 kam ich mit dem Schiff zurück aus den USA im April in Bremerhaven an.
kai
Am Kai standen meine lieben Eltern ganz klein geworden und winkten. Ich war in dem Jahr wohl 25 cm gewachsen.
Vater war wieder Chefredakteur - jetzt endlich wieder in Berlin bei 'Der Tagesspiegel' und beide sahen glücklich aus. Berlin war ihre Heimat.
Der alte Daimler war jetzt ein Opel Kapitän - groß fast wie in Amerika, das versüßte mir das triste Deutschland. Clever der liebe Vater - obwohl er das nie zugab - aber es zeigte, wie sehr er mich liebhatte.
kapitän
Die Fahrt nach Berlin war lang aber sehr  bequem in diesem wiegenden Schiff.
Eigentlich kann ich von der Fahrt nichts erinnern, weil ich traurig im Herzen nur an meinen Liebes-Gedanken hing.
In Berlin Dahlem, der Clayallee stand ein  älteres Doppelhaus dessen rechte Hälfte jetzt auf dem Klingelschild den Namen Silex trug.210px-Limonenstraße_16a_Berlin-Dahlem
Ein schöner Garten mit Wiese und Kiefern, Garage unter dem Haus, großes Wohnzimmer mit Blumenfenster, Käfig mit Wellensittichen,  der alte englische Mahagonitisch, oben großes Zimmer für Mutter, ebenso für Vater, ein kleineres für mich, und vor dem Haus stand ein Fahrrad für mich für den Schulweg.
bike
Danke Mammi! 




Am nächsten Montag brachte mich die Mutter zur Schule.
Nur ein paar Minuten die Clayallee nach Osten und dort war sie: die Rudolf Steiner Schule in Dahlem. 
Das war natürlich super, da ich in Stuttgart die Waldorfschule kannte. 
Nach der Schule und dem runter geschlungenen Essen - um zwei hatten die Eltern schon gegessen und auf dem Tisch stand ein dicker Thermos-Behälter der auf einen Teller gekippt wurde - nahm ich das Fahrrad  und fuhr erstmal überall rum. 
Nur über die Clayallee rüber  - der Grunewald, Kiefern, Sand, kleine Seen - wie zu Hause in der Uckermark oder Ragow, meinem Geburtsort.

Die Sommerferien kamen, Vater hatte inzwischen
einen Ford Taunus M3 gekauft und wir machten uns auf die Reise in den Süden.
Auf der Sitzbank durfte ich auch vorne sitzen, und auf den langen Stunden Autobahn auch lenken. Ab und zu wenigstens.
Wenn Mammi oder ich aufs Klo mussten, riefen wir lange vor der nächsten Raststätte, aber Vater fuhr oft an der ersten vorbei - im Tran - vermutete ich jedenfalls.
Die erste Station war Burgund. Vezeley  mit der Kathedrale.
Es war spät geworden, aber damals konnte man auch im Sommer schnell gute Hotels finden. Die Masse fuhr nach Rimini und nur sogenannte Bildungsbürger reisten um Schönes zu sehen.
Dies Hotel sah gut aus und sie hatten auch Platz.
Am nächsten Morgen nach gutem Frühstück
endlich die Kathedrale.

Imposant auf dem Berg.








 Herrliche Figuren und Kreuzgang.


Nicht weit davon am Nachmittag dann Autun. 
Das berührt mich heute noch.
Der Dompropst Abbé Prevost hatte einen kleinen Führer geschrieben.
Da heißt es: Ob es Gott gibt, weiß ich nicht, aber den Teufel kenne ich genau. 
In der Kirche sind innen und außen überall Teufel zu sehen.
Sie schneiden Fratzen, schleppen die Sünder in die Hölle, piesacken sie.

Am Abend saßen wir lange in diesem Café und unterhielten uns über den Tag.
Reisen um der Kultur willen waren nichts Neues für mich. 
Schon in Stuttgart fuhren wir jeden Sonntag in Vaters Daimler - durch seine alten Pressekontakte zu Mercedes Benz konnte er billiger einen 170  er kaufen. Unser ganzer Stolz!
Mittags aßen wir immer in guten Restaurants, wo ich meistens etwas auf der Karte aussuchte um Neues kennen zu lernen. 
Oder oft auch Forelle, weil es immer dazu Kartoffeln mit zerlassener Butter gab. 

Einfach Butter war ein Leibgericht. Butter mit Zucker drauf zerquetscht - herrlich!
Irgendjemand meinte mal dazu: die Butter liebte ich so, weil es in den Kriegsjahren kaum Fett gab.
Lange saßen wir in der Dämmerung und unterhielten uns über die Teufel von Autun.
Später dachte ich oft mit Dankbarkeit an die Eltern, die mir so viel Schönes gezeigt hatten, auch Schauspiel, Theater und Konzert. All die Kunstausstellungen, die Museen.
Ich zehre jeden Tag davon. 
Ein Leben ohne Kultur - undenkbar! 
Ohne wäre ich längst vor Langeweile gestorben.

Am nächsten Morgen ging es weiter gen Süden auf der Route Nationale, damals gab es noch keine Autobahn. Das machte die Fahrt aufregender. 
Längs der Rhone - Grenoble, Lyon, Arles, dann endlich das Mittelmeer. Einmal gesehen liebe ich es seither. 
Wir fanden ein kleines Hotel direkt am Meer etwa 30 Kilometer vor Cannes.
Das Hotel lag oberhalb der Straße, wie überall üblich mit der Toilette im Flur, im Zimmer nur ein Waschbecken mit kaltem Wasser, große Fenster, das Bett mit Rolle statt Kopfkissen.
Zwischen Straße und Meer war das Restaurant. 
Nachdem wir ausgepackt hatten gingen wir zum Abendessen hin.
Das übliche drei Gänge Menu. Vater und ich Rotwein, Mammi Vittel. 
Zum ersten Mal gab's als Nachtisch Creme Caramel.
Ein süßes Wunder, das ich heute noch liebe und verehre! 
Es war noch hell - wir gingen nach draußen - das Meer war hellblau und so klar, dass man viele
Meter tief den Grund sah! Was für eine Überraschung! Bisher hatte ich nur Sandstrände gesehen, und dort sah man eigentlich kaum den Boden.
Am nächsten Morgen rief die Kultur bald.
Morgens ist es noch kühler und eine gute Zeit im Auto zu sitzen und Schönes zu sehen.
Wir fuhren in die Berge, Kiefern, Eichen und Macchia. 
Mammi führte uns, ihr Wunsch war alles Geheimnisvolle. 
Dolmen und Menhire, Templer, Sagen und Märchen.
So tauchte auch bald ein schöner Dolmen auf. http://de.wikipedia.org/wiki/Dolmen
Nach Bestaunen dieses drei Meter hohen Zeugnisses der geistigen Megalitkultur setzten wir uns, Vater stopfte seine Pfeife, Mammi versank in Meditationen und ich griff zur Rothändle.

Nach dem Mittagessen wieder zu Hause gingen Vater und ich schwimmen. Ein paar in den Felsen gehauene Stufen und von einem Holzsteg konnte man ins Wasser. 
Die Badehosen waren aus einfachem Stoff, und rechts geschnürt konnte man sie an- und ausziehen ohne ganz nackt zu sein. Einfach ein Bein in die Badehose, hoch unter die Unterhose, usw.
Vater schwamm ein wenig rum bis ihm kalt wurde oder er wieder die Pfeife vermisste, er rauchte etwa 20 bis 30 Pfeifen am Tag - sie hielten auch nicht lange und hatten nach 9 Monaten unten ein durchgebranntes Loch.
Ich hatte Schnorchel und Taucherbrille mit gebracht. Ich konnte nie weit schwimmen, aber beim Schnorcheln ging es so lang bis auch wärmeres Mittelmeerwasser zu kühl wurde.
Damit man nicht immer dieselbe Luft atmet mussten die Atemzüge lang und tief sein. 
Nach einer Weile hatte ich genug Luft um zu tauchen. 
In dem klaren durchsichtigen Meer verlor man die Orientierung auch in zehn Metern Tiefe.
In 500 Metern vor der Küste lag ein Felsen. Mit Schnorchel und Flossen kam ich bequem dahin, und saß oft auf einem Absatz.
Am nächsten Tag ging es nach Grasse - Hauptstadt des Lavendel Parfüms. http://de.wikipedia.org/wiki/Grasse

Die Fahrt durch die Lavendel-Felder lässt staunen. Die Stadt auf dem Hügel ist alt, schön und
aufregend. Fabriken von Parfüm-Herstellern, große Anlagen zum Destillieren, eine haben wir besucht. Die Blüten werden auf flache Tröge mit Schmalz gelegt, bleiben einige Tage, dann kommt das Schmalz zum Destillieren. Resultat - reines Lavendel Parfüm.

Das war ein schöner, duftender Tag. Mammi kaufte Duftkissen für die Wäsche zuhause, Lavendelparfüm für sich und Lavendelwasser zum Sprühen gegen Vaters Tabakqualm wenn sie Frauen-Besuch bekam.

Eine andere Fahrt brachte uns zu Picasso - dem Museum für Keramik - Vallauris.







Am nächsten Tag ging es in die Camargue - St. Maries de la Mer.

http://de.wikipedia.org/wiki/Saintes-Maries-de-la-Mer

Ein kurzer Abstecher um die Reste einer Templer-Burg zu sehen.
Mammi bestand darauf.
Dann gegen Abend endlich die Flamingo Schwärme, die weißen Camargue-Pferde, die Hütten der Hirten. Im Zentrum fanden wir ein altes Hotel neben der Kirche. 
Es war Sommer, und die Tage lang.
So gingen wir zum Strand.
Vater rauchte, Mammi blickte verzückt immer wieder in den Baedeker und ich fühlte mich so zu Hause wie nie zuvor.
Das Wasser, die Kräuter-Wiesen, die Pferde, die Zigeuner mit ihrer Musik, schließlich wohnte deren Heilige Schutzpatronin in der Kathedrale.

Am nächsten Tag durfte ich mit einer Gruppe ausreiten, und später kaufte ich die typische Reithose
der Gardien, die ich stolz dann in Berlin lange getragen habe.



Donnerstag, 8. Januar 2015

Kurz vor dem Erstiicken - Das Roeheld Syndrom


Kurz vor dem Ersticken: Das Roemheld Syndrom


Panikattacken in der Nacht

Wenn Sie hier angekommen sind, haben Sie sicher durch einen glücklichen Umstand erfahren, dass Ihr Problem das Roemheld Syndrom ist.

Denn keine der großen Krankenversicherungen kennt das Syndrom auch nur. Weder AOK, DAK, Barmer  oder die Technikerkrankenkasse bringt beim SUCHEN nach dem Roemfeld Syndrom etwas anderes als: “nicht gefunden”.
Für dieses Syndrom gilt die Folge: Stress, Burnout, Roemheld.
Meist ist die Facharzt Diagnose Angina Pectoris, Herzinfarkt, Kreislauf oder Magenkrebs.
Wiesen_bei_Gramkow

Tageslauf

Früher konnte ich nachts nicht länger als 1 Stunde schlafen. Mit Atemnot und Gliederverrenkungen wachte ich auf. Hinsetzen. Warten. Aufstehen – gehen zum Tisch. Der Blähbauch zwingt zu gekrümmter Haltung, das Kreuz schmerzt – schnell Hinsetzen. Das Herz klopft wild. Keuchend atmen, tief ein und aus. Durch die Nase ein, durch den Mund aus. Ich muss dringend Pipi. Mit dem Stock zum Klo. Wenn es schlimm ist, kann ich nicht stehen noch gehen. Schnell Stock in die Ecke, Trainingshose runter, hinsetzen. Es kommt. Luft schöpfen – aufstehen- zurück. Stock in die Ecke. Atmen. Jetzt gehen die 2 Schritte zum Bett. Hinsetzen, dann auf den Ellbogen gestützt hinlegen, Atmen, hinlegen. Wenn es geht, möglichst auf den Bauch. Nach 1 Stunde dasselbe. Nach 3 Stunden fehlt die Zigarette. Wieder aufstehen, Stock stützen, zur Tür nach draußen, dicke Jacke und Mütze, Tür auf, Schlüssel draußen einstecken, Tür zu, 2 Stufen runter, hinsetzen, das habe ich nur geschafft mit letzter Energie. Jetzt geht es mir richtig schlecht. Keuchendes Atmen, man meint zu ersticken, die Nase läuft in Strömen, ich muss sehr dringend Pipi, verkrampfe mich um nicht in die Hose zu pinkeln. Endlich etwas Luft, ich kann die Zigarette anzünden. Relax! Spannung läßt nach. Dann zurück mit Stock, Jacke aus, zum Bett, alles immer mit Anstrengung. Und so geht es die ganze Nacht. Dann Frühstück, Anziehen mit Pausen auf den Stock gelehnt, Sitzen, Atem holen. Die Treppe hoch ins Wohnzimmer. Oben schnell Jacke an, Zigarette an, rausgehen, sitzen, rauchen. Atem relaxter. Erst wenn  es Nachmittag wird, wird der Blähbauch kleiner, mit viel eisigem Apfelsaft geht der Tag friedlicher weiter. Im Sommer bei der Arbeit im Garten, ist jede Anstrengung wie Graben, Äste absägen usw. nur mit Rauchpausen und Schnaps möglich. Heute komme ich ganz gut zurecht. Ich esse alles was man nicht eigentlich soll, Bohnen, fetten Speck, alle 3 – 4 Stunden – auch nachts sonst, wie mein ganzes leben lang, “Präkollaps” – wenn der Blähbauch wie immer sich plötzlich meldet hilft Schnaps – tags seltener, nachts gegen 3 – 4 gehe ich raus zum Rauchen und Trinken – 3 – 4 Schlucke Metaxa und 2 Zigaretten. Seither kann ich mal 3 Stunden am Stück schlafen, vorher wachte ich jede Stunde auf und musste auch aufstehen – liegen kann man beim R.S nicht, dann geht die Luft ganz weg. 2 Wochen stäter: es geht täglich besser – ich habe angefangen mein 2. Buch zu schreiben. Kreativität scheint zu helfen. Ebenso alles, was Freude macht und auch Glücklich. Die Vogel im Garten zu beobachten, Die Wolken am Himmel, Musik hören, Liebesfilme im ZDF – die tropfenden Tränen vor Rührung beruhigen den Stress. In einem Chor mit zu singen wäre sicher gut. Essen und Trinken:

1weinIch trinke möglichst Eisiges: Apfelsaft, Cola, Weißwein.

Die Kälte im Bauch verringert das Luftvolumen was den Blähbauch kleiner werden läßt – ich fühle mich dann erheblich wohler!
Pro Tag 1 Liter Apfelsaft oder Cola.
Beim Weißwein lockert der Alkohol den Stress, und die Kälte hilft dem Bauch – deshalb ist Rotwein nicht  so geeignet.
Sekt, obwohl schäumend ist fast noch besser als Weißwein.
Coctails mit Eis am Strand finde ich wohltuend.
Ouzo und alle Hochprozentigen mit Anis sind gegen die Blähungen – auch Plätzchen, Gewürze etc.
WEBSITE meiner Arzneien:p://www.natursubstanzen.com/index.php/einfuehrung   Meine Heilpraktikerin hat mit diesen Naturmitteln meinen Schlaganfall in den Griff bekommen: keine Blocker, Verdünner etc. mehr, und hilft beim Roemfeld Syndrom. (Rhodiola, Curcuma, Traubenkernextrakt, Vitamin C)
andere WEBSITES Thema Roemheld Syndrom
Für sehr viele Menschen mit einer Angststörung ist das ein ganz besonderes Problem: Panikattacken in der Nacht. Man wacht auf, zittert, bekommt schwer Luft. Da ist der Schwindel, der Schweiß, das Herzrasen, vielleicht der Durchfall. Da sind die Gedanken, die sich immer wieder im Kreis drehen. Man hat Sorge, verrückt zu werden oder schwer krank zu sein. Kurzum: Man ist Bild: © Rainer Sturm, Pixelio)
verzweifelt. Was die Ängste in der Nacht so schlimm macht, ist oft der Gedanke, dass man völlig alleine ist. Es ist still um einen herum und man kann weder Freunde noch Ärzte anrufen, weil es ja eben Nacht ist. Diese Einsamkeit ist sicher mit das größte Problem. Man zählt die Stunden, wartet auf den frühen Morgen – bis man vielleicht im Morgengrauen endlich erschöpft einschläft. (Text: © Dunja Voos,  Strategien? Fehlanzeige.   Wer nachts mit Panikattacken aufwacht, hat sicherlich schon vieles ausprobiert, um sich zu beruhigen. Doch das Gefühl, den Ängsten ausgeliefert zu sein, ist bei den meisten sehr groß. Strategien, um die Angst zu bewältigen, scheint es in diesem Moment kaum zu geben. Immer wieder verstärkt sich das Zittern, um dann nach einigen Minuten wieder nachzulassen. Meistens sind die nächtlichen Panikattacken ein Zeichen dafür, dass man auf vielen Ebenen des Lebens überfordert ist und dass sich die Sorgen zu einem großen Berg angehäuft haben. Häufig sind junge Menschen im Studium oder zu Berufsbeginn betroffen. Sie wissen noch nicht, ob sie den Anforderungen gewachsen sind, ob sie die vielen Prüfungen bestehen werden, ob sie genug Geld zur Verfügung haben werden, ob die aktuelle Beziehung ihnen gut tut oder ob sich die Trennung vom gewohnten Zuhause verkraften lässt. Sich Gutes tun Häufig sind die Angstattacken in der Nacht auf unbewusste Gefühle zurückzuführen. Viele Betroffene sind wütend auf etwas, ohne, dass sie ihre Wut bemerken oder verstehen. Der Ärger kann sich dann in Form von Angstattacken äußern. Ärger und Entspannung sind große Gegensätze. Und genauso fühlt es sich auch während der Angstattacke an: Man ist erstarrt, der Körper ist stark beteiligt, an Entspannung nicht zu denken.    Dennoch können kleine Entspannungsschrittchen gut tun. Man kann sich einen heißen Tee kochen, an einer gut duftenden Creme riechen, sich das Gesicht mit einer schönen Seife waschen, vielleicht kurz duschen. Man kann Kreuzworträtsel lösen, im Internet auf Twitter nach anderen wachen Leidensgenossen suchen oder in schönen Zeitschriften blättern (wie z. B. in der “Landlust” – bin nicht verschwägert oder verwandt und auch dort nicht angestellt, aber für diese Zeitschrift muss ich einfach Werbung machen. Die vielen schönen Bilder von geborgenen Wohnräumen und schön gestalteten Gärten sind sehr beruhigend). Auch Comics (z. B. “Calvin und Hobbes”) oder einfache Kindergeschichten (z. B. “Caillou”) können beruhigen, ebenso wie ein heißer Kakao oder etwas Schokolade. Auch können leise Geräusche helfen, wie z. B. das Plätschern eines Zimmerbrunnens. Frische Luft und Kühle tun gut. Und auch das Mitgefühl für sich selbst ist wichtig. Auch, wenn die vielen Beruhigungsversuche nur ein bisschen – oder vielleicht auch gar nicht – wirken, so kann man verständnisvolle Gespräche mit sich selbst führen. Es ist eine traurige Situation, in der man da steckt. Harte Selbstgespräche kann man vielleicht in mildere umwandeln. Geduld   Wer so angespannt ist, dass er nachts unter großen Ängsten leidet, ist stark belastet. Nur langsam können die Ängste durch vielerlei Maßnahmen nachts nachlassen. Eine psychoanalytische Therapie kann dabei sehr hilfreich sein. Natürlich ist es schwer, die Wartezeit zu überstehen, bis man einen Therapieplatz hat. Bis dahin kann man versuchen, sich immer wieder Pausen im Alltag zu gönnen und etwas zu tun, was Spaß macht. Vielen Betroffenen hilft es auch, sich ein Haustier anzuschaffen. Die Katze, die sich in der Nacht anschmiegt, kann oft schon beruhigen. Aber auch Meerschweinchen, Häschen oder Wellensittiche verringern das Gefühl, ganz alleine zu sein. Man kann sich ein nettes Nachttischlämpchen kaufen, einen schmackhaften Fruchtjogurth für die Nacht in den Kühlschrank stellen, eine nette Zeitschrift und Dufttücher bereitlegen. Vielleicht ein kleines Radio neben dem Bett leise laufen lassen. Viele kleine Mini-Schritte sorgen dafür, dass irgendwann die Ängste nachlassen. Oft lassen die Ängste nach, sobald man endlich einen Therapieplatz hat. Sobald man ein eigenes Auto hat und die Ängste am Tag durch Straßenbahnfahrten nicht noch getriggert werden. Sobald mehr finanzielle Sicherheit da ist oder sobald man einen ungeliebten Partner verlassen hat. Sobald man weiß, dass man sich selbst wieder beruhigen kann, wird die Erleichterung da sein. Bis dahin kann man sich jedenfalls sicher sein: Man ist nicht alleine mit seinem Problem. In Deutschland sitzen viele Betroffene nachts um halb zwei im Bett und fühlen sich ängstlich, panisch und allein. Jeder Betroffene braucht viel Geduld. Ein “schnelles Rezept” gibt es nicht, aber Hilfe auf Dauer schon.

Dienstag, 6. Januar 2015

St. Maries de la Mer



Als wir damals in Marseille wohnten, weil Anna dort bei Roland Petit eine Ballet   Ausbildung machte, haben wir die Wochenende genutzt um die Gegend kennen zu lernen.

Wir waren in Nizza, Cannes, St. Tropez, Arles, Avignon, Estaque    
wo so viele Maler gelebt haben, wie Cézanne und Braque müssen auch Derain, Dufy,
Marquet, Friesz, Macke, Renoir, Guigou und Monticelli genannt werden.
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Unser aufregendes Erlebnis war ein Besuch in St. Maries de la Mer am 34. Mai. Die internationale Wallfahrt der Roma und Sinti. Als ganz Europa kommen sie dorthin mit Wohnwaden, Autos vom 2CV bis Rolls, per Bahn, Flug und Schiff, und wir mitten drin!
                                 Die Schwarze Madonna wird durch die Stadt getragen      
                 Familie aus Portugal  "niemals Auto"

 Die Schwarze Madonna,  ziel der Anbetung.
zur Geschichte der Madonna auf dem Weg von Jerusalem noch St. Mairies de la Mer: http://www.efodon.de/html/archiv/geschichte/augustin/2006-SY2%20augustin_saintes_maries-de-la-Mer.pdf
Überall ertönt Musik, oft fängt eine Gruppe an, und  bald gesellen sich andere dazu    

 Das Meer wird gessegnet      auch zu Plerd
 Gottedienst, die meisten Roma und Sinti sind Christen, katholisch oder oder evangelisch je nach Wornort
 Überall Restaurants zum Feiern - wir waren in einem, eine kleine Kapelle musizierte, plötzlich flüsterte
der Geiger mit einem Jungen, der rannte raus, kam bald mit einem blinden Geiger wieder der noch wilder und schöner spielte. Christine und ich haben viel Rotwein getrungen, deshalb weiß ich auch nicht mehr was es zu essen gab. Die kleinen Mädchen Anna, Esher und Kitty erzählten später, sie hätten Spaghetti gegessen.
Nachmittags schlenderten wir noch lange durch die Straßen und sahen Pilger von überall her. Auch viele in Festtagstracht.     
nun einige Fotos vor 100 Jahren: 
     

   
  Am Strand - die Familie ging auch zum Strand, die Kinder spielten und wir schliefen
  
  malerische Buchten       Zhymian
 Ein einsamer Geiger    auf der Straße
 aus Ungarn    
 Jeder Platz für Wohnwagen    Die Kirche